Nach drei intensiven Niederschlagsperioden im Winter 1998/1999 herrschte in den nördlichen Regionen der Schweizer Alpen Ausnahmezustand. Meterhoher Schnee, isolierte Alpentäler, Stromausfälle, Notversorgung per Helikopter. Im Februar 1999 gingen in den Alpen rund 1’200 Schadenlawinen ab. Sie forderten 17 Todesopfer und hatten Sachschäden von über 600 Mio. Franken zur Folge.
Dieser Winter und äusserst starke Regenperioden im Mai führten zu verheerenden Hochwassern. Sie richteten Schäden von über einer halben Milliarden Franken an. Am extremsten war es über Auffahrt und Pfingsten 1999.
Die Aare hatte Höchststände, ihre Dämme brachen, die Viehweid und der Flughafen standen unter Wasser. Die Verkehrsachse Belp–Rubigen war geschlossen, der Flughafen und mehrere Industriehallen im Belpmoos standen meterhoch unter Wasser, im Belpmoos ging «nichts mehr».
Unter anderen auch Thun (Innenstadt geflutet) oder Bern (Evakuationen in der Matte) waren in diesem Frühling im Katastrophen-Modus.
Inzwischen sind bauliche und organisatorische Massnahmen getroffen worden, um solche Ereignisse besser bewältigen zu können. Es wurde aufgerüstet, ausgebildet und strukturiert. Führungsorgane wurden einberufen, sie werden laufend ausgebildet. In Kursen und Übungsrapporten bereitet man sich auf den nächsten «Tag X» vor.
Was jeweils schnell wieder vergessen geht: Unsere Gesellschaft bleibt verletzlich – sie wird dies leider sogar immer mehr. Pandemien, Stom-Mangellagen, weitere Wetter-Extreme durch klimatische Veränderungen – dies als ein paar Beispiele.
Bei welchem Ereignis auch immer: Unsere Aufgabe als Führungsorgan ist es, die notwendigen Massnahmen einzuleiten, um der Bevölkerung ihre Lebensgrundlagen zu erhalten bzw. wieder zu erschaffen.
