Nicht eine Pandemie ist das grösste Risiko in der Schweiz, sondern ein Stromausfall. Dies zeigt die neue nationale Risikoanalyse «Katastrophen und Notlagen Schweiz» des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz BABS. Als grösste Risiken gelten:
- Langandauernder Strommangel im Winter
- Influenza-Pandemie
- Ausfall des Mobilfunks
Für alle drei gilt: «Hohes Schadenpotenzial bei gleichzeitig relativ hoher Eintrittswahrscheinlichkeit.»
Dieser Risikobericht dient als Grundlage für die Weiterentwicklung des Katastrophenschutzes und ist damit Bestandteil der umfassenden Sicherheitspolitik in der Schweiz. Er wird auch für Ausbildungsprogramme von Katastrophen-Organisationen, u.a. beim RFO Gürbetal, genutzt.
«Katastrophen und Notlagen Schweiz»
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz zeigt in der aktuellen Broschüre (November 2020) in einfach verständlichen Texten und Grafiken auf, wie sich die aktuelle Risiko-Lage der Schweiz darstellt.
Strommangellage bedeutet, dass gewisse kritische Infrastrukturen weiterhin Strom haben, andere Bereiche aber zurückgefahren werden müssen. Im Super-GAU führt eine Strommangellage zu einem kompletten Stromausfall. Was vom BABS als drittgrösstes Risiko eingestuft wird, der Mobilfunkausfall, würde dann sehr schnell Teil vom Risiko Nr. 1, was zeigt: Es gibt kaum mehr eine Gefährundung, die sich einzeln behandeln liesse. Alles ist stark abhängig voneinander. Je mehr Digitalisierung, Vernetzung und Zentralisierung, desto mehr Risiko.
Das genannte Risiko Nummer 1 mag von der aktuellen Pandemie etwas aus dem öffentliche Bewusstsein verdrängt worden sein. Man sollte sich aber nicht täuschen lassen.
Sollte eine Strommangellage länger andauern und/oder sich geografisch breit ausdehnen, kann im Extremfall ein kompletter Stromausfall daraus werden.
Sollte dieser mehrere Tage lang andauern, funktioniert nicht nur Ihr Mobiltelefon nicht mehr, sondern kein Auto/Lastwagen lässt sich mehr betanken, es fährt kein Zug mehr, es spülen nur noch wenige WCs und es sind nur noch autonome Cheminée-Öfen, die noch etwas Wärme in eine Wohnstube bringen.
Für solche Situationen bereiten sich der Katastrophenschutz, die Führungsorgane (national, kantonal, regional) und die Infrastruktur-Werke vor und trainieren entsprechende Szenarien.
Auch Sie selber können einen kleinen, aber wichtigen Teil dazu beitragen, bereit zu sein:
Eine der Grafiken aus der BABS-Broschüre:
